Notfall- und Krisenmanagement der Gemeinde Nuthe-Urstromtal

Die Gemeinde Nuthe-Urstromtal bereitet sich seit einigen Jahren durch die Planung gezielter Maßnahmen darauf vor, für Notfall-Ereignisse gewappnet zu sein. Dazu gehören bauliche Maßnahmen ebenso wie die Etablierung eines Krisenmanagements. Bürgermeister Stefan Scheddin und die Verantwortlichen der Gemeindeverwaltung, Bauhof und Feuerwehr haben sich ab Februar 2019 dem Thema Krisenprävention angenommen.

Im Notfall zählt jede Sekunde. Hand aufs Herz: Sind Sie fit in puncto Notfallvorsorge? Haben Sie einen Vorrat zu Hause, wenn draußen ein Sturm tobt? Sind Ihre wichtigsten Dokumente griffbereit, wenn ein Feuer oder eine Bombenentschärfung Sie aus dem Haus zwingen?

Die Corona-Pandemie hat vielen Menschen ins Bewusstsein gerufen: Notfallvorsorge geht uns alle an. Katastrophen wie Unwetter, Überschwemmungen oder Stromausfälle machen deutlich, dass wir auch in einem sicheren Land wie Deutschland nicht vor Katastrophen gefeit sind. In solchen Situationen ist es gut zu wissen, was zu tun ist. Denn Krisen und Katastrophen können uns jederzeit auf die Probe stellen – und nicht immer können die Rettungskräfte sofort zur Stelle sein. Deshalb kommt es darauf an, dass jede und jeder Einzelne sich selbst und anderen helfen kann.

Doch wie schütze ich mich und meine Mitmenschen bei Sturm oder Hochwasser? Wie verhalte ich mich, wenn auf einmal alles dunkel wird? Und welche Vorräte sollte ich für eine Krise aufbewahren? Auf dieser Seite finden Sie wichtige Empfehlungen und Checklisten für Ihre persönliche Notfallvorsorge – von Dokumentenmappe bis Lebensmittelvorrat. Seien Sie vorbereitet, um sicher durch Krisen oder Katastrophen zu kommen!

Stab für außergewöhnliche Ereignisse

Es gehört zum Selbstverständnis der Kommune als Träger der örtlichen Gefahrenabwehr, den Schutz und die Versorgung ihrer Bevölkerung sowie die Aufrechterhaltung der Funktions- und Handlungsfähigkeit der Verwaltung sicherzustellen.

Neben dem Bestand einer leistungsfähigen örtlichen Feuerwehr als operativ-taktische Komponente ist daher das Vorhalten einer administrativ-organisatorischen Komponente innerhalb der Verwaltung von größter Bedeutung.

Um dies gewährleisten zu können, müssen Kommunen Vorsorge treffen und konzeptionelle, organisatorische und technische Voraussetzungen schaffen.

Da die Kommunen im Ernstfall keine Zeit haben, langwierige Überlegungen anzustellen, wie die Funktion der Verwaltung unter den dann „herrschenden“ Umständen aufrechtzuerhalten und wie wieder zum Normalzustand zurückzukehren ist, hat die Gemeinde Nuthe-Urstromtal einen Krisenstab gegründet.

Der Krisenstab stellt dabei eine Mischung eines klassischen Verwaltungsstabes und eines Führungsstabes dar. Zweck ist es, den Bürgermeister als politisch Gesamtverantwortlichen, der regelmäßig sowohl Verwaltungsaufgaben (administrativ-organisatorische Aufgaben) als auch Einsatzaufgaben (operativ-taktische Aufgaben) veranlassen, koordinieren und verantworten muss, zu unterstützen.

Notfälle

Bitte nutzen Sie in dringenden Notfällen folgende Telefonnummern:

  • Polizei: 110
  • Feuerwehr, Rettungsdienst: 112
  • Ärztlicher Notfalldienst (allgemein,- kinder-, augen- und HNO-ärztlicher Notfalldienst): 116117 (Anruf ist kostenlos)
  • Giftnotruf: 0761 192 40
  • Notruf für Kinder und Jugendliche des Landkreises Teltow-Fläming ist kostenlos unter der Telefonnummer 0800 4567809 zu erreichen.

5 W‘s - schnelle Infos für Einsatzkräfte

Am schnellsten können die Notrufzentralen reagieren, wenn sie diese wichtigen Informationen bekommen. Warten Sie auf Rückfragen!

  • Wo ist etwas passiert?
  • Was ist passiert?
  • Wie viele Menschen sind betroffen?
  • Welche Verletzungen oder Schäden gibt es?
  • Wer ruft an?

 

Nothilfe-SMS

Menschen mit einer Sprach- oder Hörbehinderung haben ab sofort die Möglichkeit, ein Hilfeersuchen per SMS an eine Leitstelle der Polizei beziehungsweise des Rettungsdienstes und der Feuerwehr zu senden. Die Polizei in Brandenburg ist landesweit per SMS im Notfall über diese Rufnummer erreichbar: 0049 171 869 2500.

Weitere wichtige Telefonnummern:

Polizeiinspektion Luckenwalde
Markt 25-27, 14943 Luckenwalde
Tel. 03371 600-0 | Fax: 03371 600-2629

Polizeidirektion West

Magdeburger Straße 52
14770 Brandenburg an der Havel
Telefon: (allgemein) 03381 560-2001
Fax: 03381 560-2009 zu den Bürodienstzeiten
E-Mail-Adresse: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Störstellen:

Rettungsdienst / Feuerwehr                112

Polizei                                                       110

Ärztlicher Bereitschaftsdienst                    116117

Giftnotruf                                                   030 19240

Störung Strom          E.DIS.AG                  03361 7332333

Störung Gas:

   E.DIS:AG                                               0180 4551111

   EWE AG                                                0180 1393200

   EMB GmbH                                            0331 7495330                                

Notdienste der Apotheken   https://www.aponet.de/apotheke/notdienstsuche


Warnung der Bevölkerung

Droht eine Gefahr oder ist sie bereits eingetreten, warnen die zuständigen Behörden in Deutschland die potentiell Betroffenen. Mit den Handlungsempfehlungen, die jede Warnmeldung enthält, erhalten die Betroffenen wichtige Hinweise und Informationen, wie sie sich schützen können. Für die Warnung der Bevölkerung steht in Deutschland eine Vielzahl von Warnmitteln zur Verfügung. Unter anderem entwickelt und betreibt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) die Warn-App NINA und die Website warnung.bund.de .

Download der Warn-App NINA

Die Warn-App NINA ist kostenlos verfügbar für Android- und iOS-Betriebssysteme und kann unter diesem Link heruntergeladen werden.


Warnung durch Sirenen

Sirenen werden als Warnmittel für die Bevölkerung und auch noch zur Alarmierung für die Feuerwehren betrieben. Während die Bedeutung zur Alarmierung in Zeiten der Nutzung von Funkalarmempfängern rückläufig ist, wächst die Zahl der zu Warnungszwecken betriebenen Sirenen kontinuierlich. Öffentliche Sirenen werden durch die Kommunen als örtlicher Aufgabenträger beschafft, installiert, betrieben und gewartet.

Sirenen in Nuthe-Urstromtal

Eine große Bedeutung im Kontext Notfall und Krise hat die Information und Kommunikation mit der Bevölkerung, die unter allen Bedingungen funktionieren muss. Das gilt auch dann, wenn z.B. kein Telefonbetrieb mehr möglich ist, weil es z.B. zu weiträumigen oder langanhaltenden Stromausfällen kommt und gleichzeitig aber eine schnelle Kontaktaufnahme mit der Bevölkerung notwendig ist.

Die Gemeinde Nuthe-Urstromtal ist in der guten Situation, noch 20 funktionsfähige und auch in lokalen und überregionalen Alarmierungsplänen verwendeten Sirenen im Gemeindegebiet zu besitzen. Diese befinden sich in:

Ahrensdorf, Berkenbrück, Dobbrikow, Dümde, Frankenförde, Felgentreu, Gottow, Gottsdorf, Hennickendorf, Holbeck, Jänickendorf, Kemnitz, Liebätz, Lynow, Märtensmühle, Nettgendorf, Ruhlsdorf, Scharfenbrück, Schönefeld, Schöneweide, Stülpe, Woltersdorf, Zülichendorf

Wöchentlicher Sirenentest

Alle Sirenen sind aktiv. Davon können Sie sich an jedem Mittwoch gegen 15 Uhr überzeugen. Zu dieser Zeit wird ein Sirenentest durchgeführt. Mitglieder des Krisenstabes der Gemeinde sind damit beauftragt, den Testalarm zu überwachen.
Achten Sie künftig einfach mal darauf. Sollten Sie die Sirenen nicht hören, schicken Sie uns bitte eine kurze Nachricht per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Sirenensignale

Sirenensignale sind deutschlandweit nicht einheitlich geregelt. Dies kann in der Bevölkerung zu Verwirrung führen. Ein Sirenensignal kann somit von Kommune A zur Warnung genutzt werden, während Kommune B das gleiche Signal zur Entwarnung verwendet.

Der Arbeitskreis Feuerwehrwesen, Katastrophenschutz und zivile Verteidigung (AFKzV) der Innenministerkonferenz hat empfohlen, in Deutschland einheitlich nachfolgende Sirenensignale zu verwenden:

  • Sirenenprobe: einmal 15 Sek. Dauerton.
  • Feueralarm: dreimal 15 Sek. Dauerton.
  • Warnung: (Herannahende Gefahr!): 3 Min. gleichbleibender Dauerton.
  • Alarm: (Gefahr!): eine Minute (1 Min.) auf- und abschwellender Heulton
  • Entwarnung: (Ende der Gefahr!): eine Minute (1 Min.) gleichbleibender Dauerton

Sirenen haben den Weckeffekt

Die hervorstechenden Eigenschaften einer Sirene: sie ist laut und sie ist innerhalb eines großen Radius zu hören. Sirenen sind daher grundsätzlich gut dafür geeignet, Personen sogar im Schlaf über eine bevorstehende Gefahr zu alarmieren. Im Alltag sorgen sie für Aufmerksamkeit. Hierbei spricht man vom sogenannten Weckeffekt.

Durch die charakteristischen an- oder abschwellenden Heultöne weisen Sirenen auf eine Gefahr oder auf das Ende einer Gefahr hin. Die gewarnten Personen können sich anschließend über weitere Quellen (Rundfunk, Warn-Apps, Webseiten etc.) genauer über die Art der Gefahr und Verhaltensempfehlungen informieren. Häufig veranlasst der Warnton einer Sirene die gewarnten Personen dazu, sich über Radio, Fernsehen, im Internet oder über Warn-Apps weitergehend über die Art der Gefahr und mögliche Verhaltenstipps zu informieren.

 

Wichtige Informationen

Wichtig ist im Falle eines Notfalls oder einer Krise die Information der Bürgerinnen und Bürger. Die Gemeinde Nuthe-Urstromtal wird im Krisenfall die Bevölkerung wie folgt informieren:

1. Internetseite der Gemeinde

Sobald Informationen bzw. neue Informationen vorliegen, werden diese hier auf der Internetseite der Gemeinde bekannt gemacht. Dies setzt allerdings voraus, dass die Technik dies im Krisenfall so auch zulässt.

2. Persönliche Mitteilung

Sobald Informationen bzw. neue Informationen vorliegen, werden diese ggf. an den nachfolgenden Stellen auch persönlich der Bevölkerung bekannt gegeben. Ob dies der Fall sein wird, entscheidet im Einzelfall der Leiter des Krisenstabes bzw. der Bürgermeister:

  • Information über alle Ortsvorsteher
  • Informationen über die Feuerwehr
  • bei Bedarf Lautsprecherdurchsagen

Im Notfall richtig handeln

Mit verschiedenen Vorsorgemaßnahmen können Sie sich auf Notsituationen vorbereiten. Dazu zählt auch, sich über bestehende Warnmeldungen zu informieren und beispielsweise bei angekündigten starken Unwettern Ihr Zuhause möglichst nicht zu verlassen. Doch nicht alle Notsituationen lassen sich vermeiden. Hier finden Sie Empfehlungen, wie Sie sich in unterschiedlichen Notsituationen schützen können.

Vorsorge und Verhalten bei Feuer

Es gibt viele Maßnahmen und Verhaltensweisen, mit denen Sie das Brandrisiko in Ihrem Umfeld reduzieren können. Wenn doch ein Feuer ausbricht, ist es wichtig, schnell und besonnen zu reagieren. Es gibt verschiedene Arten von Bränden. Falsche Löschversuche können dabei für Sie und Ihre Familie gefährlich werden. Versuchen Sie beispielsweise niemals, einen Fettbrand mit Wasser zu löschen! Dabei kann es zu sogenannten Fettexplosionen kommen. Lesen Sie hier, welche Vorkehrungen Sie treffen können, um Brände zu vermeiden, und wie Sie sich richtig verhalten, wenn ein Feuer ausbricht.

Vorsorge und Verhalten bei Unwetter

Lose Äste, umstürzende Bäume, herabfallende Dachpfannen und Blumenkästen – bei einem Unwetter sollte man sich nicht im Freien aufhalten. Vermeiden Sie insbesondere gefährdete Bereiche wie Wälder. Die Gefahr für Leib und Leben ist zu groß. Beachten Sie Warnmeldungen und halten Sie sich auf dem Laufenden! Lesen Sie hier, was Sie tun können, um sich auf Unwetter vorzubereiten, wie Sie sich schützen können wenn Sie in ein Unwetter geraten und was Sie beachten sollten, wenn das Unwetter vorüber ist.

Vorsorgen für den Stromausfall

Sind Sie sich bewusst, wie abhängig wir von Strom sind? Was passiert, wenn der Strom länger ausfällt? Das Telefon ist tot, die Heizung springt nicht an, Leitungswasser fehlt, der Computer streikt, die Kaffeemaschine bleibt aus, das Licht ist weg.

Die Aufzählung können Sie beliebig erweitern. Schnell merken Sie, wie abhängig Sie von elektrischer Energie sind. In der Regel werden Stromausfälle in wenigen Stunden behoben. Aber es kann in Notsituationen durchaus auch einmal Tage dauern, bis der Strom wieder verfügbar ist. Beispielsweise wenn Stromleitungen bei einem Unwetter oder starken Schneefällen beschädigt wurden. Hier finden Sie Tipps, wie Sie die Auswirkungen eines Stromausfalls auf sich und Ihr Umfeld mildern können.

Vorsorge und Verhalten bei Hochwasser

Lesen Sie hier was Sie tun können, um sich und andere sowie Ihr Eigentum vor Hochwasser zu schützen und wie Sie sich verhalten sollten, wenn ein Hochwasser eintritt.

Verhalten bei Gefahrstoff-Freisetzung

Das Spektrum an Gefahrstoffen ist groß. Unterschieden wird in chemische (C), biologische (B), radiologische (R) und nukleare (N) Gefahrstoffe. Zusammengefasst werden sie als CBRN-Gefahrstoffe bezeichnet, früher wurde der Begriff "ABC-Gefahrstoffe" (atomare, biologische und chemische Gefahrstoffe) verwendet. CBRN-Gefahrstoffe können gas- oder dampfförmig, als Aerosole, flüssig oder fest auftreten. Ein Laie kann in der Regel die Gefährlichkeit nicht erkennen. Deshalb gilt: Wenn etwas passiert, melden Sie es der Rettungsleitstelle (Tel. 112) oder der Giftnotrufzentrale (Tel. 030 19240).

Achten Sie bei größeren Ereignissen auf Durchsagen im Radio oder durch Lautsprecherfahrzeuge.

Weitere Gefahrensituationen

Wie schützen Sie sich bei extremer Hitze oder starkem Schneefall? Was können Sie tun, wenn es in Ihrem Umfeld zu einer Explosion kommt? Hier finden Sie Empfehlungen für weitere Gefahrensituationen.

Jedes Jahr kosten extreme Hitzewellen Menschenleben. Im Zuge des Klimawandels nimmt die Zahl der heißen Tage pro Jahr zu. Besonders chronisch Kranke, Kinder und ältere Menschen sind bei einer Hitzewelle gesundheitlich gefährdet. Lesen Sie hier, welche Vorkehrungen Sie treffen können, um sich und andere zu schützen. Ein Gasleck in der Nachbarschaft, ein Großbrand oder auch ein terroristischer Anschlag - es gibt verschiedene Situationen, in denen es zu einer Explosion kommen kann. Wenn Sie wissen, wie Sie richtig Handeln, können Sie sich und andere besser schützen.

 

Für den Notfall vorsorgen

Starkregen verwandelt ganze Regionen innerhalb von Minuten in Hochwasserzonen. Eine Pandemie bremst die internationalen Lieferketten aus, Supermarktregale bleiben stellenweise leer. Ein Sturm zerstört Stromleitungen, tausende Haushalte sitzen im Dunkeln. Diese Szenarien sind bereits eingetreten - und insbesondere Extremwetterereignisse werden in Zukunft voraussichtlich noch zunehmen. Helfen Sie mit, Notsituationen gemeinschaftlich zu bewältigen, und sorgen Sie vor!

Ratgeber mit praktischer Checkliste

Das BBK bietet den praktischen "Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen". Diese können Sie als PDF herunterladen. Er liegt auch in der Gemeindeverwaltung aus - solange der Vorrat reicht.

Ganz wichtig ist für alle, die darauf angewiesen sind, dass sie eine Notstromversorgung für eigene kritische Bereiche in ihrer Wohnung einrichten z.B. Beatmungsgeräte, Aquarien, Dialysegeräte usw.

Essen und Trinken bevorraten

Es gibt verschiedene Notsituationen, in denen ein Vorrat an Lebensmitteln und Getränken hilfreich ist. Aber auch im Alltag können Sie von einem Vorrat profitieren! Ein Lebensmittel- und Getränkevorrat ist etwas sehr Individuelles. Es gibt jedoch einige allgemeine Tipps, die bei der Zusammenstellung helfen können:

  • Essen und Trinken für 10 Tage. Versuchen Sie, diesen Zeitraum mit Ihrem Vorrat abzudecken. Das sollte in der Regel ausreichen, um auch in schwierigeren Lagen die Zeit zu überbrücken, bis staatliche Hilfe eintrifft oder die Notsituation ausgestanden ist. Natürlich können Sie auch für einen längeren oder kürzeren Zeitraum bevorraten, das ist Ihre Entscheidung. Grundsätzlich gilt: Auch nur ein bisschen Vorrat, zum Beispiel für drei Tage, ist besser als kein Vorrat.
  • 2 Liter Flüssigkeit pro Person und Tag. Ein Mensch kann unter Umständen drei Wochen ohne Nahrung auskommen, aber nur vier Tage ohne Flüssigkeit. Ein Getränkevorrat ist daher wichtig, auch wenn es selten ist, dass das Leitungswasser ausfällt. Für einen 10-Tages-Vorrat sollten Sie 20 Liter pro Person kalkulieren. Darin ist auch bereits ein Flüssigkeitsanteil zum Kochen vorgesehen (0,5 Liter pro Tag). Ein gewisser Anteil des Vorrats sollte daher auch aus (Mineral-)Wasser bestehen. Aber auch Fruchtsäfte oder länger lagerfähige Getränke können dazugerechnet werden.
  • 2.200 kcal pro Person und Tag. Damit ist im Regelfall der Gesamtenergiebedarf eines Erwachsenen abgedeckt. Klingt abstrakt? In dieser Checkliste finden Sie Lebensmittelgruppen mit Mengenangaben, die Ihnen helfen sollen, Ihren Lebensmittelvorrat ausgewogen zu gestalten. Größere Mengen eines einzelnen Produktes als Vorrat anzulegen, ist nicht empfehlenswert. Konkrete Beispieltabellen, auch für einen vegetarischen Vorrat, finden Sie auf dem Ernährungsvorsorge-Portal der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). Dort finden Sie auch einen Vorratskalkulator, mit dem Sie den Bedarf für sich und Ihre Familie bequem berechnen können.
  • Nur was Sie mögen und vertragen. Nicht nur die Haltbarkeit ist entscheidend. Berücksichtigen Sie Allergien, Lebensmittelunverträglichkeiten oder besondere Bedarfe wie Babynahrung, aber auch persönliche Vorlieben beim Zusammenstellen Ihres Vorrats. Ohnehin sollten Sie Ihren Vorrat nicht nach dem Motto „den brauche ich hoffentlich nie“ anlegen, sondern nach dem Prinzip "lebender Vorrat".
  • Prinzip „lebender Vorrat“. Versuchen Sie, Ihren Vorrat in Ihren alltäglichen Lebensmittelverbrauch zu integrieren. So wird er immer wieder verbraucht und erneuert, ohne dass Lebensmittel verderben. Neu gekaufte Vorräte gehören nach „hinten“ ins Regal. Brauchen Sie die älteren Lebensmittel zuerst auf.
  • Stück für Stück aufbauen. Es ist nicht erforderlich, den Vorrat „auf einen Schlag“ anzulegen. Sie können ihn nach und nach aufbauen, indem Sie sich angewöhnen, bei Ihren Einkäufen von länger haltbaren Produkten - wie beispielsweise Nudeln - eine Packung mehr zu kaufen. Achten Sie darauf, den Vorrat aufzufüllen, bevor Sie die letzte Packung anbrechen.
  • Hinweise zur Lagerung beachten. Sie sollten Lebensmittel kühl, trocken und dunkel aufbewahren. Achten Sie auf luftdichte Verpackung.
  • Haustiere nicht vergessen. Wenn Sie Haustiere haben, denken Sie auch an deren Bedürfnisse. Achten Sie darauf, ausreichend Nahrung, Einstreu, Medikamente und weitere Produkte, die Ihr Tier benötigt, bevorratet zu haben.

Im Notfall schnell einsatzbereit: Die Hausapotheke

Eine Schnittwunde von der Gartenarbeit, eine Brandblase vom Kochen, eine Schürfwunde von einem Sturz - auch im Alltag kann es leicht einmal zu Verletzungen kommen. Mit einer gut ausgestatteten Hausapotheke können Sie sich und Ihrer Familie schnell helfen.

Das gehört in eine Hausapotheke:

  • persönliche, vom Arzt verschriebene Medikamente
  • Schmerz- und fiebersenkende Mittel
  • Mittel gegen Erkältungskrankheiten
  • Mittel gegen Durchfall, Übelkeit, Erbrechen
  • Mittel gegen Insektenstiche und Sonnenbrand
  • Elektrolyte zum Ausgleich bei Durchfallerkrankungen
  • Fieberthermometer
  • Splitterpinzette
  • Hautdesinfektionsmittel
  • Wunddesinfektionsmittel
  • Einweghandschuhe
  • Atemschutzmaske
  • Verbandsmaterial. Alles, was ein DIN 13164-Verbandskasten (Autoverbandskasten) enthält:
    • Mull-Kompresse
    • Verbandschere
    • Pflaster und Binden
    • Dreiecktuch

Hygiene in Notzeiten

Bei Katastrophen oder länger anhaltenden Notsituationen wie einem großflächigen Stromausfall kann es passieren, dass kein Leitungswasser mehr verfügbar ist. Um den Zeitraum zu überbrücken, bis die staatliche Hilfe greift, können auch Sie persönliche Vorsorgemaßnahmen treffen.

Um auch in Notsituationen die Hygiene nicht vernachlässigen zu müssen, ist es sinnvoll vorzusorgen und darauf zu achten, einige Produkte immer vorrätig zu haben:

  • Seife
  • Waschmittel
  • Zahnpasta und Zahnbürste
  • Feuchttücher
  • Desinfektionstücher
  • Hygieneartikel (zum Beispiel Artikel für Monatshygiene, Windeln)
  • Toilettenpapier
  • Haushaltspapier
  • Müllbeutel
  • Haushaltshandschuhe
  • Desinfektionsmittel
  • Campingtoilette und Ersatzbeutel/Ersatzflüssigkeit

 

Wenn es schnell gehen muss: Das Notgepäck

Stellen Sie sich vor: Es brennt. Sie müssen schnell Ihr Zuhause verlassen. Oder Sie werden evakuiert, weil Weltkriegsmunition gefunden oder ein Gasleck entdeckt wurde. Dann haben Sie nicht mehr viel Zeit zu packen. Mit einem vorbereiteten Notgepäck können Sie alles Wichtige mit einem Griff mitnehmen.

Selbst wenn die Zeit reichen sollte, beispielsweise bei einer Evakuierung noch einige Dinge einzupacken - es ist schwer, in einer stressigen Situation an alles zu denken. Planen Sie lieber vor. Berücksichtigen Sie auch die Möglichkeit, dass es längere Zeit dauern könnte, bis Sie Ihre Wohnung wieder betreten können. Vielleicht müssen Sie erst in eine Notunterkunft oder bei Bekannten unterkommen. Das Notgepäck soll helfen, die ersten Tage außer Haus zurechtzukommen. Oberste Grundregel: Nehmen Sie für jedes Familienmitglied nicht mehr mit als in einen Rucksack passt. Ein Rucksack ist praktischer als ein Koffer, da Sie beide Hände frei haben. Das gehört in einen Notfallrucksack:

  • persönliche Medikamente
  • Erste-Hilfe-Material
  • batteriebetriebenes Radio,
  • Reservebatterien
  • Dokumentenmappe
  • Verpflegung für 2 Tage in staubdichter Verpackung
  • Wasserflasche
  • Essgeschirr und -besteck
  • Taschenlampe,
  • Reservebatterien
  • Schlafsack oder Decke
  • Kleidung für ein paar Tage
  • Kopfbedeckung
  • Handschuhe
  • Hygieneartikel (zum Beispiel Artikel für Monatshygiene, Windeln) für ein paar Tage
  • Schutzmaske,
  • behelfsmäßiger Atemschutz
  • für Kinder: Brustbeutel oder eine SOS-Kapsel mit Namen, Geburtsdatum und Anschrift. SOS-Kapseln erhalten Sie in Kaufhäusern, Apotheken und Drogerien.

 

Eigenvorsorge Stromausfall

Um mögliche Risiken eines Stromausfalls bestmöglich abfangen zu können, sollte jeder Haushalt darauf vorbereitet sein, für einige Tage ohne Strom auszukommen. Dies gewährleistet größtmögliche Sicherheit im Falle eines länger anhaltenden Stromausfalls. Dazu gehört auch das richtige Verhalten in einer solchen Ausnahmesituation und die spätere sichere Inbetriebnahme elektrischer Geräte.

Ganz wichtig ist für alle, die darauf angewiesen sind, dass sie eine Notstromversorgung für eigene kritische Bereiche in ihrer Wohnung einrichten z.B. Beatmungsgeräte, Aquarien, Dialysegeräte usw.


1. Vor dem Stromausfall

In dieser Tabelle haben wir mögliche Risiken und Präventionsmaßnahmen (PDF, 119 KB) zusammengestellt.


2. Während des Stromausfalls

Elektrische Geräte sichern

Elektrische Geräte vom Stromkreislauf trennen/ausstecken, um eine unkontrollierte Inbetriebnahme zu verhindern, sobald der Strom wiederkehrt (die Spannungsspitze, wenn der Strom wiederkehrt, kann elektrische Geräte auch schädigen).

Sicherheit trotz Stromausfall Erhöhtes Brandrisiko: Bei Kerzen und offenen Gasflammen darauf achten, dass eine ausreichende Belüftung gewährleistet ist; Löschmittel (Feuerlöscher, Löschdecke) bereithalten.

Stromausfall in Kombination mit einem Hochwasser Überschwemmte Räume, in denen sich elektrische Geräte, Steckdosen etc. befinden, nicht betreten.

Informationen der Kommune Informieren Sie sich am Rathaus über Aushänge und Meldegänger mit Megaphon, achten Sie auf Durchsagen.

Umfeld mitbedenken Informieren und helfen Sie hilfsbedürftigen Nachbarn.
Aufzüge, Rolltreppen und elektrische Schließsysteme von Türen fallen aus.
Die Treibstoffversorgung kann unterbrochen sein, da die Pumpen an Tankstellen ohne Strom nicht betrieben werden können.


3. Nach dem Stromausfall

Schäden dokumentieren: Etwaige Schäden sollten Sie dokumentieren, um Schadensersatz einfordern zu können.
Elektrische Geräte wieder einstecken und in Betrieb nehmen.

Vorrat wiederauffüllen Vorrat an Verbrauchsgegenständen wie z. B. Medikamenten, Lebensmittel, Kerzen, Akkus, Batterien, Brennstoff etc. ersetzen/wiederauffüllen, um für einen nächsten Stromausfall gerüstet zu sein.

Weiterführende Links:

Informationen des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe zur Vorsorge und Selbsthilfe im Falle eines Stromausfalls.

 

Eigenvorsorge Hochwasserschutz

Nutzen Sie Trockenzeiten, um sich auf ein Hochwasser vorzubereiten. Erfahren Sie, was Sie als Eigentümer oder Eigentümerin beziehungsweise als Bewohner oder Bewohnerin tun können.

Neben dem Eigeninteresse, sich selbst und den Besitz zu schützen, sind gemäß Wasserhaushaltsgesetz (§ 5 Abs. 2 WHG) alle Personen, die von Hochwasser betroffen sein können, rechtlich dazu verpflichtet, Vorsorgemaßnahmen zum Schutz nachteiliger Hochwasserfolgen und zur Schadensminimierung zu treffen.

 

1. Vor dem Hochwasser

Informationen einholen

  • Ist der eigene Wohnort überflutungsgefährdet? Hochwassergefahrenkarten für das Land Brandenburg finden Sie online hier. Wenn Sie in einem hochwassergefährdeten Gebiet wohnen oder arbeiten, sollten Sie sich darüber informieren, welche Straßen hochwasserfrei bleiben sowie darüber, welche Wege und mit welchen Mitteln Sie sich vor dem Hochwasser in Sicherheit bringen können
  • Im Ernstfall können Informationen zur aktuellen Wetterlage von verschiedenen Anbietern eingeholt werden, wie beispielsweise dem DWD und der Hochwasservorhersagezentrale (HVZ) der LUBW
  • Entwickeln eines Einsatzplanes für den Ernstfall: Was soll vorrangig geschützt werden? Wie? Wer kann dabei helfen? (Familienmitglieder, Nachbarn)

Das Haus

  • Können Sie beim Bau auf einen Keller verzichten? Verwenden Sie geeignete Baumaterialien, bauen Sie Rückschlagklappen oder andere Abdichtungsmöglichkeiten ein
  • Öltanks von Heizungsanlagen sind besonders gut zu schützen
  • Installieren Sie Rückstauverschlüsse in Abwasserleitungen
  • Denken Sie an die Hebeanlage zur Entsorgung des Abwassers. Die Leitungen müssen sich oberhalb des Rückstauniveaus befinden
  • Halten Sie Dichtungsvorrichtungen wie Schalbretter und Sandsäcke bereit (beim Befüllen der Sandsäcke darauf achten, dass sie maximal zu 2/3 gefüllt sind. Rand umschlagen und versetzt aufeinanderstapeln)
  • Tauchpumpen zum Abpumpen des Hochwassers
  • Es sollten Pumpensümpfe in überflutungsgefährdeten Geschossen und in Ausgangsnähe vorgesehen werden. Fliesenbeläge und wasserfeste Bau- und Dämmmaterialien erleichtern die Entsorgung von Wasser und Schlammrückständen
  • Installieren Sie Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCD, früher FI-Sicherung)
  • Gefährdete Geschosse sollten einen getrennten Stromkreis haben, der im Notfall einzeln stromlos geschaltet werden kann
  • Überflutungssichere Anlegung von Hausanschluss und Zählerkästen
  • Anschaffung eines Notstromaggregates, um bei Bedarf die Tauchpumpe, Heizung etc. betreiben zu können
  • Wertvolle Möbel, PCs etc. sollten sich in hochwassergeschützten Räumen befinden
  • Rauchmelder und Löschgeräte sollten vorhanden sein und regelmäßig überprüft werden
  • Bevorraten Sie ausreichend Lebensmittel, Trinkwasser (z. B. in Flaschen, Eimern, Waschbecken, Badewannen), Taschenlampen, Batterien, (Auto-)Radios, Ersatz-Akku für das Mobiltelefon und wichtige Dokumente an einem Ort, packen Sie rechtzeitig Notfallgepäck, um schnell Ihr Haus verlassen zu können
  • Fluchtwege wie Treppenhäuser und Flure freihalten, Türen immer geschlossen, allerdings nicht abgeschlossen halten, um den Fluchtweg freizuhalten
  • Bei drohendem Hochwasser das Auto auf Anhöhen parken.

Die Umwelt

  • Dieser Punkt betrifft die Öltanks. Installieren Sie diese oberhalb des zu erwartenden Wasserstandes. Wichtig sind hierbei hochwassersichere Tanks, die im Boden oder der Decke gegen Auftrieb gesichert werden sollten. Alternativ können Gas- oder Holzpellets-Heizungen installiert werden.
  • Weitere Chemikalien wie Putzmittel, Lacke oder Farben, welche die Wasserqualität gefährden können, sind bei Hochwasser besonders gut zu sichern
  • Finanzielle Absicherung durch Versicherungen und Bildung finanzieller Rücklagen
  • Um kulturelle Werte zu schützen, können Sie sich vor Ort informieren, wie Sie der Kommune in einem Krisenfall helfen können.


2. Während des Hochwassers

Unwetterwarnungen

  • Verfolgen von Unwetterwarnungen im Radio (mit Batterien für den Fall eines Stromausfalls oder Autoradio).

Bei drohendem Hochwasser

  • Keller vorsorglich räumen
  • Türen, Fenster und Abflussleitungen abdichten
  • Elektronische Geräte abschalten (Stromschlaggefahr)
  • Strom ausschalten (Sicherung raus)
  • Haupthähne für Gas und Wasser abdrehen
  • Gefährliche Stoffe in Sicherheit bringen
  • In Extremfällen eine Notflutung des Gebäudes mit sauberem Wasser durchführen, um schlimmeren Schäden durch Schmutz, Schadstoffe oder Druckentlastungen zu vermeiden.

Umfeld

  • Informieren Sie (hilfsbedürftige) Nachbarn 
  • Bringen Sie sich und hilfsbedürftige Nachbarn sowie ggf. Haustiere in Sicherheit 
  • Vermeiden Sie dabei bestmöglich den Wasserkontakt (Kontamination, Stromschlaggefahr bei Unwetter)
  • Betreten Sie keine Uferbereiche wegen der Gefahr von Unterspülung und Abbrüchen.

Eigenes KFZ

  • Achtung bei Tiefgaragenparkplätzen
  • Fahren Sie nicht durch überflutete Straßen, da dies zu einem Totalschaden führen kann
  • Beachten Sie Anweisungen und Absperrungen der Einsatzkräfte.


3. Nach dem Hochwasser

Aufräumen und Instandsetzen

  • Je nach Beschädigung das Haus erst wieder betreten, wenn es geprüft und freigegeben wurde
  • Achtung: Bei überfluteten Räumen besteht Stromschlaggefahr (beispielsweise, wenn der Hausanschluss im Keller untergebracht ist)
  • Falls gefährliche Stoffe ausgetreten sind, wie etwa Heizöl, Benzin, Farben, Lacke, Pflanzenschutzmittel o. ä., rufen Sie die Feuerwehr
  • Abpumparbeiten erst beginnen, wenn der Grundwasserspiegel wieder gesunken ist
  • Lassen Sie Elektrik und Heizöltanks vor der ersten Benutzung von Fachkräften überprüfen.
  • Andere elektronische Geräte erst wieder in Betrieb nehmen, wenn sie vollkommen trocken sind
  • Trocknen Sie die Räume, um Folgeschäden wie Schimmelbildung zu vermeiden
  • Dokumentieren Sie die entstandenen Schäden und setzen Sie sich mit Ihrer Versicherung in Verbindung.

4. Weiterführende Links

 

Veranstaltungen

Please publish modules in offcanvas position.